Montag, 19. Oktober 2009

Rücksichtsvoller Hund

Bruno ist ein ehemaliger Straßenhund. Diese zeigen manchmal seltsame Verhaltensweisen, die darauf zurückzuführen sind, dass sie in ihrem früheren Leben irgendwie Futter organisieren mußten.

Als Bruno neu zu uns kam, hat er - typisch für Straßenhunde - alles gefressen, was er erwischen konnte. Allerdings hat er sehr schnell gemerkt, dass er nicht mehr hungern muss. Und da wir normalerweise keinen Müll offen herumstehen lassen, hatten wir mit dem Thema "unerlaubte Futterbeschaffung" kein Problem.

Duke ist ein Rassehund vom VDH-Züchter, mußte garantiert niemals nie hungern und wurde vom ersten Lebenstag an bestens ernährt. Daran besteht kein Zweifel.

Daher kann sich keiner hier erklären, wie er es geschafft hat, die Küchenschublade mit dem Mülleimer dahinter zu öffnen. Eigentlich geht das gar nicht. Aber sie stand offen, Junior fand den genußvoll schmatzenden Hund in der Küche am Mülleimer. Drumherum sah es aus wie Sau, denn er suchte sich natürlich nur die Leckerbissen und verteilte den Restmüll in der Küche.

Es war nämlich Wochenende, früh morgens um kurz nach sechs, und da Duke die Wochentage nicht kennt, wartete der arme Hund sehnsüchtig auf Ansprache. Wenn dann die ganze Familie pennt, dann muss der gefräßige Hund von Welt eben selbst nach sich schauen.

Einige Stunden später entdeckten wir dann die Folgen. Als Nicht-Straßenhund kann Duke eben doch nicht alles essen. Anscheinend aber hatte er Mitleid mit der Familie und kübelte daher heimlich und so, wie er es von den Kindern des Hauses im Zusammenhang mit Magendarminfekten kennt - in eine Schüssel. In eine eckige, große Schüssel.

In
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Juniors
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LEGOKISTE !!!!!!!!!!!!!!

Donnerstag, 15. Oktober 2009

Machtkampf

(Quelle: http://solar-sicherheit.de/2008-waerme/elektro.htm)

Zur Zeit baut Bruno wieder deutlich ab. Zwar scheint es ihm herzmäßig ordentlich zu gehen, aber er zeigt gewisse Alterserscheinungen. Sein Gehör lässt definitiv nach, er sieht schlecht, und eigentlich mag er nur noch in einer Ecke liegen und seine Ruhe haben. Dabei wirkt er aber nicht krank oder traurig, nur ein bisschen müde.

Duke nutzt dies leider gnadenlos aus. Von Anfang an hat er versucht, der Hundechef zu werden. Bruno hat diesen wilden Irren meistens ganz lange gewähren lassen, aber im Ernstfall sehr deutlich in die Schranken gewiesen. So ist beispielsweise das Zimmer meiner Ältesten eigentlich Duke-freie Zone, denn da schläft Bruno, und der lässt keinen anderen Hund dort pennen. Duke darf höchstens kurz den Weckdienst machen, dann fliegt er raus.

Jetzt aber hat Duke Oberwasser und hält sich überall dort auf, wo Bruno seine Rückzugsecken eingerichtet hat. Leider markiert er dort heftig. Und leider sind es oft schlecht einsehbare Ecken, so dass schon etliche Schäden entstanden sind. Parkett verträgt Urin nicht wirklich gut, das Geländer der Galerie ist gepunktet, Tapeten gesprenkelt, die Sitzkissen meiner Kinder ebenso Opfer wie irgendwelche nicht aufgeräumte Zettel. Kurz – es nervt, und da wir Duke nie auf frischer Tat erwischen, bin ich auch etwas ratlos, was ich machen soll.

Diese Woche aber hat der kleine Flummi sich selbst übertroffen: Das Zimmer der Großen wurde nachträglich ausgebaut und wird deshalb elektrisch beheizt. Nun fiel dem Hund nichts besseres ein, als die eingeschaltete Heizung anzupinkeln ! Sprich, es gab sozusagen geröstete Hundepisse….. DAS riecht sehr eindringlich, sage ich euch ! Zudem kann man die Heizung nicht mehr verwenden, man muss sie komplett zerlegen, das kann zwar der Fachmann hier, aber nicht mal so zwischendurch.

Zeit also für drastischere Massnahmen. Stufe eins ist, dass das Dachgeschoss nun für Duke tabu ist, denn dort verkriecht Bruno sich gerne. Wir haben also das Treppenschutzgitter wieder geholt und die Treppe nach ganz oben gesperrt. Bruno dagegen darf abends hoch, der stellt ja nichts an.

Das fand Duke absolut unglaublich. Das geht gar nicht, findet er. Er wurde ausgesprochen mürrisch und legte sich abends nicht wie sonst neben mein Bett, sondern blieb an der Tür des Schlafzimmers liegen. Mir egal, soll er halt schmollen. Wir machten das Licht aus, es wurde ruhig im Hause DukeimNetz. Da machte es erst Tapptapp – Duke kam ins Schlafzimmer. Noch lächelte ich innerlich.

Dann aber gab es seltsame Geräusche. Knack. Krach. Ruhe. Knack. Schmatz.

Dieser irre Hund – er hatte irgendwo aus einem geheimen Versteck ein Schweineohr organisiert und zerlegte es genüsslich und LAUT.

Knack. Klopf.

Wir waren zu faul, wieder aufzustehen, also erduldeten wir die Geräusche. Aber ich bin mir ganz sicher, dass Duke die ganze Zeit gegrinst hat.

Rache ist Schweineohr !


Donnerstag, 8. Oktober 2009

Termine, Termine, Termine

Heute (Donnerstag): Elternabend, 4. Klasse

Montag: Elternabend, 10. Klasse

Dienstag: Elternabend, 7. Klasse



Bis Weihnachten bisher "nur" zwei Schulveranstaltungen Samstags. Natürlich freiwillig, aber die Kinder werden entsprechend bearbeitet, so dass sie hingehen möchten. Die Geschwisterkinder haben Pech gehabt, bleibt eben mal wieder keine Zeit für sie. Man sollte Wochenenden nicht überbewerten.



Weihnachtsfeiern - nein, daran denken wir lieber noch nicht.



Sie lasen: Argumente für ein Einzelkind !

Samstag, 3. Oktober 2009

Türkische Hochzeit

Gestern waren wir Gäste bei einer türkischen Hochzeit !


Der Nachbarssohn hat geheiratet und uns eingeladen. Nun waren wir noch nie auf einer türkischen Hochzeit, die auf türkisch geschriebene Einladung half uns kaum weiter, und dann kam das alles auch seeeehr kurzfristig. Typisch Mann aber war aus dem Vater, der die Einladung brachte, kaum etwas zum Ablauf herauszubekommen. Als ich die Mutter dann am nächsten Tag befragte, lachte sie laut über meine komischen Fragen und meinte nur lässig, wir sollten irgendwann kommen, egal wann, egal wie lange, egal in welcher Besetzung und egal, ob mit oder ohne Geschenk.


Ich gebe zu, dass ich die türkische Küche nicht so wahnsinnig mag. Wir werden von unseren Nachbarn den ganzen Sommer über immer wieder mit Spezialitäten versorgt, meine Familie liebt das alles immer, aber es ist einfach nicht meine Geschmacksrichtung.


Außerdem bin ich schüchtern, lärmempfindlich und komme mit Menschenansammlungen nicht gut klar.


Meine Töchter wollten nicht mitgehen, Junior freute sich, dass er dort einen Freund treffen würde. Wir kamen am beschriebenen Ort an - und ich mußte schlucken. Es war eine riesige Halle mit wahnsinnig vielen Menschen und irre lauter Musik. Später erfuhr ich, dass für 1.100 Gäste eingedeckt worden war, und auch kaum jemand abgesagt hatte. Tausend Leute !
Zum Glück kam eine Nachbarin von fast nebenan zu uns, holte uns an den Tisch und erklärte immer wieder, was der Moderator erzählte, welche Hochzeitsbräuche es bei ihnen gibt, und einiges drumherum. Es war sehr lustig, tolle Stimmung, übrigens ganz ohne Alkohol, viel Information. Wir blieben, ohne es geplant zu haben, doch bis Mitternacht und kamen heiser, mit dickem Kopf wegen der lauten Beschallung, aber guter Laune wieder heim. Junior, das Kind, das nie müde ist, brauchte noch Zeit zum Herunterfahren - um 2.30 Uhr hörte er auf zu spielen und ging doch ins Bett....



Und dann war da noch das Essen, der Brüller des Abends. Von deutschen Hochzeiten kenne ich es nur so, dass das Essen relativ wichtig ist. Mir kam es daher komisch vor, dass meine Nebensitzerin lästerte, sie habe zwar Hunger, aber vermutlich sei das Essen wieder so unattraktiv "wie immer". Hähnchen oder so, erwartete sie.


Dann ging ein Raunen durch den Saal - das Essen wurde gebracht.


Ich hatte mich auf alles mögliche eingestellt, aber niemals nie darauf. Es gibt Sachen, die gehen einfach nicht. Das mußte ein Scherz sein.


Es gab....
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Putenschnitzel,
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Salat,
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Soße und
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SPÄTZLE !



(Hat wirklich nicht gut geschmeckt, aufgewärmte Päcklesspätzle, aber das ist ja ein anderes Thema *g*!)